Ein Besuch an der Trave, mit dem Wunsch eine der „begehrten“ Meerforellen zu überlisten.
Das Jahr ist erst wenige Stunden alt und die Silvesterfeier steckt noch in den Knochen.
Es ist ein Wintertraum: Alles ist mit einer feinen Schneedecke überzogen und die Temperaturen sind winterlich. Ich erreiche als letzter der üblichen Verdächtigen den mittleren Pachtabschnitt der Trave bei Schwissel, wo ich einige bekannte und strahlende Gesichter erkenne, die bereits jetzt mit einer Meerforelle auf dem Konto das neue Jahr begrüßen dürfen.
Wir fischen eine Weile zusammen und auch ich habe Glück und darf meine erste Forelle des Jahres 2010 in Empfang nehmen. Der Fisch ist kein Riese, doch ein netter Saisonauftakt und sehr entschädigend für die Anstrengungen die wir an diesem Tage auf uns nehmen, obwohl der erste Januar eher als Tag der Entspannung, nach der Feier des Vortages, bekannt ist.
Nach einer weiteren Stunde fischen verabschieden sich zwei der Gleichgesinnten und ich fahre mit einem weiteren Jugendgruppenmitglied und dessen Vater auf den unteren Parkplatz bei Herrenmühle, um in den letzten Stunden des Tages noch eine weitere Strecke zu befischen.
Wir gingen eine ganze Zeit stromauf, um anschließend stromab fischen zu können, wo ich noch einen weiteren Biss bekomme und nach einigen spannenden Minuten, die zweite Forelle des Tages sicher landen kann.
Ein schöner Fisch von ca. 55 cm. Das prächtige Weibchen hatte bereits abgelaicht, trotzdem war es in einer guten Verfassung und bot einen anständigen Drill. Kurz vor der Dunkelheit, treffe ich unseren Jugendgruppenleiter Florian K. und verabrede mich mit ihm für eine weitere Session am nächsten Tag.
Der nächste Tag
Um die Mittagszeit holt Florian mich ab und wir fahren wieder an die Trave. Zwei Tage, zwei Touren und mehr als zwei Meerforellen…. mit dem Gedanken, dass es ein wirklich unverschämtes Glück wäre, wenn wir dieses Ziel erreichen, bauen wir unsere Ruten auf und ziehen uns ordentlich warm an, um uns gegen die mittlerweile eisigen Bedingungen zu wappnen.
Florian fischt mit einer mittleren Spinnrute, während ich erneut meine Zweihandrute auspacke. Wir fischen eine kurze Zeitspanne im oberen Bereich, doch ohne Erfolg. Daraufhin wechseln wir erneut auf die untere Strecke. Ich versuche mein Glück nicht mit der herkömmlichen, sonst so erfolgreichen Methode, sondern probierte es jetzt mit einer speziellen Technik, die schon so manches Mal noch auf der Ziellinie Erfolg gebracht hat.
Es handelt sich hierbei um eine Kombination zwischen Wurfmenden, Abdrift und Nachfüttern der Schnur. Dieses Vorgehen sorgt für einen besonderen Lauf der eigens gebundenen Fliege, die in Kombination mit meinen Ace-Kopf perfekt für den unteren Travebereich geeignet ist.
Der erste Wurf, die Tube läuft super und da geht ein Ruck durch die Gerte. Schon in den ersten Sekunden verrät der Fisch: „Ich bin kein Schlechter!“, denn er will sich nicht zeigen. Nach einem, für diese Jahreszeit sehr guten Drill, kann ich die herrliche Meerforelle sicher landen. Eine stolze Schönheit von 77 cm, ist überlistet und rundet diesen Angeltag würdig ab.
Das Gerät
Gefischt habe ich eine 13 Fuß lange Zweihandrute der Klasse 8-9, die sich als perfekt erwiesen hat. Kombiniert mit verschiedenen Schußköpfen von schwimmend bis sinkend. Diese passe ich den Gegebenheiten individuell an. Durch eine Schlaufenverbindung können sie schnell gewechselt werden, so dass die von mir selbst gebundenen Fliegen mit Zwillingshaken, stets in der perfekten Wassertiefe verführerisch laufen.
Bei Fragen zu Fliegen, der Fischerei an der Trave oder dem Umgang mit der Zweihandrute können sie mich unter der folgenden Mailadresse gerne kontaktieren totes-daisy@hotmail.de.
Derzeit bin ich dabei einen Zweihand-Fliegenrutenkurs für SAV-Mitglieder vorzubereiten. Der genaue Termin wird in Kürze hier auf der Homepage bekannt gegeben.
Bei Interesse können sie mich ebenfalls gerne per E-Mail kontaktieren.
Viele erfolgreiche Stunden für die Saison 2010, wünscht Ihnen,
Philipp Braaker
(Jugendgruppenmitglied der SAV Hamburg)